17. Jul 16 Platzrundfahrt

Von Rolf Dolle

Platzrundfahrt mit Hinrich Baumann am 17. Juli 2016

Der CDU-Stadtverband Bad Fallingbostel hatte, unter der Leitung von Sabine Jung, zu dieser Platzrundfahrt eingeladen. Da Hinrich Baumann, als ehemaliger Bezirksvorsteher des Gemeindefreien Bezirks Osterheide, die fachkundige Begleitung im Auftrag der Kommandantur der Bundeswehr in Bergen übernommen hatte, war die Tour auch schnell ausgebucht.

 Hinrich Baumann in Aktion Übungsdorf ??

Die Fahrt verlief über nicht öffentliche Straßen im Platzgebiet und vorbei an Übungsdörfern und ehemaligen Ortschaften und Höfen.

 Eine der Wachen mit Schlagbaum Schießbahn 1A
 Ein Teil der Schießbahn 1 A Auf der Suche: Was ist wo?

Von der zweitgrößten Schießbahn des Platzes der Schießbahn 1 A hatten wir die beste Aussicht in das weite Areal des Truppenübungsplatzes. Es konnte wie so vieles bei dieser Fahrt nicht besser sein. Spannende Einblicke und geschichtsträchtige Punkte wurden auch auf der Karte gesucht und gefunden.

Großer Friedhof in Bergen-Hohne Grabmal mit Gedenksteinen auf dem Großen Friedhof

Im Mittelpunkt der Tagesfahrt stand der Besuch des „Großen Friedhofes“ für ca. 4.000 jüdische Opfer im Truppenlager Bergen-Hohne.

Dieser Friedhof war vielen Gästen bisher nicht bekannt. Nächste Station war der Scheibenhof als Wirtschaftsbetrieb der Bundeswehrverwaltung. Auch hier gab uns Hinrich Baumann viele Informationen über die vielfältigen Aufgaben des Scheibenhofes sowie die Einrichtungen der Bundeswehr im Truppenlager Bergen-Hohne nach der Räumung durch die Britische Armee Ende 2015.

Ehem. Offizierskasino in Bergen-Hohne

Großes Grab der Steinhäuser

Über die Platzrandstraße fuhren wir dann zu den restaurierten Sieben Steinhäusern. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als zuständige Bundesbehörde ist verantwortlich für die Erhaltung der Gedenkstätten und deshalb sind sie in den vergangenen 2 Jahren mit großem finanziellen und technischem Aufwand restauriert und repariert worden.

Es wurde die Frage gestellt warum denn der Name „Sieben-Steinhäuser“? Hinrich Baumann klärte auf, dass die Redewendung, wenn man verreisen oder umziehen wolle, nehme man seine „Sieben Sachen“ und würde gehen, dafür verantwortlich sei, obwohl es meistens nur 2 Sachen seien. Schmunzelnd fügte er hinzu, dass die Redewendung hier nicht ganz richtig sei, denn seien hier immerhin 5 statt 2.
Hinrich Baumann erzählt von den Steinhäusern Grab C nach der Restaurierung
Nach der Besichtigung der Sieben Steinhäuser fuhren wir in die Kantine des Truppenlagers 0stenholz. Hier hatte die Kantinenwirtin Frau Schröder, wie in den Jahren vorher, eine zünftige Erbsensuppe zubereitet. Diese schmeckt bekanntlich aus der Gulaschkanone erst richtig gut. So war es dann auch.
Der Gedenkstein vor der Ostenholzer Kirche Vortrag über die Historie der Ostenholzer Kirche
Schließlich machten wir an der Ostenholzer Kirche aus dem Jahre 1724 vor dem Erinnerungsstein der Deutschen Wehrmacht Station. Hinrich Baumann berichtete auch hier äußerst spannend über den Widerstand der 500 Bauernschaften, die sich immer wieder gegen die Anlegung des Truppenübungsplatzes Bergen ab 1934 ausgesprochen haben. Aus den betroffenen 25 Gemeinden mussten aus den Landkreisen Celle und Fallingbostel 3635 Einwohner innerhalb kurzer Zeit umgesiedelt werden.

In der inzwischen auch restaurierten Kirche bewunderten die Gäste das neugestaltete Gotteshaus von außen und innen. Die Kirche 0stenholz ist ein Spiegelbild der wechselvollen Geschichte des Truppenübungsplatzes Bergen.

 Ein „Dankeschön“ an Hinrich Baumann  v.l. S. Jung, H.de Fries, K. Rösel, R. Dolle

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit von der Party war Frau Kathrin Rösel (MdB), die von dieser Fahrt und den vielen Informationen sehr beeindruckt war.

Die Rückfahrt erfolgte dann über die ehemaligen Ortschaften, wie Fahrenholz, Böstlingen und Pröbsten! Wie immer ein sehr schöner Tag mit vielen Eindrücken!